Sehen statt Hören berichtet über Taubblindheit und den Stand des Merkzeichens

Gestern hat Sehen statt Hören das Thema Taubblindheit wieder aufgenommen. Die Sendung geht vielen Fragen nach: Was hat sich seit dem ersten Beitrag zum Thema im Jahr 2013 verändert? Gibt es inzwischen Verbesserungen für taubblinde Menschen? Warum ist das Merkzeichen noch nicht da? Wie wirkt sich das auf die Lebenssituationen aus?

Am Ende der Sendung steht ein klarer Appell, die Rechte taubblinder Menschen endlich umzusetzen, auch aus den Reihen der Politik selbst. Ganz klar äußern sich hierzu Uwe Schummer, behindertenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion des deutschen Bundestages und Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Wir weisen darauf hin, dass es sich bei den dargestellten taubblinden Personen um Menschen handelt, die im Unterschied zu sehr vielen anderen Taubblinden noch einen Anschluss an die Gesellschaft haben. Unsere Arbeit führt uns immer wieder zu Menschen, die in völliger Isolation und Abhängigkeit leben. Die Anerkennung sowie geeigneter Maßnahmen sind aus menschenrechtlichen Gründen dringend geboten.

Die Sendung vom 16.Januar 2016 ist im Internet abrufbar.
Link zur Sendung: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/sehen-statt-hoeren/index.html

Interview zum Thema Merkzeichen für Taubblinde in der FAZ vom 12.12.2015

Die Frankfurter Allgemeine hat die Vorsitzende der Siftung taubblind leben zur Merkzeichensituation befragt. Auf dem Kongress Leben mit Taubblindheit im September 2014 in Potsdam wurde es vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales für Januar 2016 in Aussicht gestellt. Melanie Mühl von der FAZ wollte wissen, ob es nun kommt.

Demonstration Taubblinder in Berlin, Oktober 2013
Demonstration Taubblinder in Berlin, Oktober 2013

Zum Interview in der FAZ

 

Taubblind sein - Selbsthilfe leben lernen

Bericht der Auftaktveranstaltung eines Projektes der Deutschen Gesellschaft für Taubblindheit gGmbH (DGfT) gefördert von der AOK NordWest und Rheinland/Hamburg

Am 30. Oktober stellten Hildegard Bruns (DGfT) und Dirk Pisula (AOK NordWest) im Rahmen einer lebendigen und aktionsreichen Veranstaltung das gemeinsame Projekt Taubblind sein - Selbsthilfe leben lernen vor. Hans-Günter Heiden moderierte diese inklusive Veranstaltung mit 150 Gästen, Vorträgen, Podiumsbeiträgen und unterschiedlichen Workshops. Nach Abschluss des offiziellen Teils am Nachmittag feierte die Selbsthilfe den Projektauftakt mit viel Freude und einem Tango-Schnupperkurs.

Laden Sie sich hier den Bericht herunter:

Link zum Bericht als Word Dokument (ohne Bilder)
Link zum Bericht als PDF

Projekt "Taubblind sein - Selbsthilfe leben lernen" wird vorgestellt

 

Ministerium in NRW genehmigt die nächste Qualifizierungsmaßnahme für Taubblindenassistenz

80 Taubblindenassistenten und -assistentinnen wurden in den vorangegangenen 6 Qualifizierungen bereits ausgebildet. Für einige Taubblinde in NRW wirkt sich dies bereits sehr positiv auf ihre Lebensqualität und Selbstbestimmtheit aus. Ca. 20 Personen erhalten über die Eingliederungshilfe eine Finanzierung der Assistenz. Einige weitere finanzieren Ihre Assistenz privat. Wir schätzen dass ca. 100 Menschen bereits Zugang zu Assistenz gefunden haben. Dennoch bleibt viel zu tun, denn wir haben weit mehr taubblinde Menschen in NRW (ca. 1900). Die weitere Ausbildungsmaßnahme ist ein guter und wichtiger Schritt.

Bemerkenswert ist, dass in etwa die Hälfte der Absolventen schwerhörig oder gehörlos sind. Im letzten Lehrgang waren es 7 hörende, 2 schwerhörige und 6 gehörlose Absolventen. Die Ausbildung ist damit ein vorbildliches Modell für Inklusion. Wir danken dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales und gratulieren an dieser Stelle den Leiterinnen des Projektes Claudia Preißner und Hildegard Bruns für ihre hervorragende Arbeit und die gelungene Inklusion!

Mehr zur TBA-Qualifizierungsmaßnahme

Teilhabe von Taubblinden in Sachsen verbessern Antrag von CDU- und SPD-Fraktion

Einen klaren und wegweisenden Antrag haben CDU und SPD in Sachsen auf den Weg gebracht. Der Landtag und die Staatsregierung werden aufgefordert, sich mit der Situation taubblinder Menschen zu befassen. Die Zahl soll erfasst werden, die Lebenssituationen, die Berücksichtigung des Personenkreises im Landesaktionsplan, die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Taubblindenassistenten und -assistentinnen sowie Dolmetscher und Dolmetscherinnen. Der Landtag wird weiter aufgefordert, sich für die Einführung des Merkzeichens TBl im Schwerbehindertenausweis und für die Festlegung von Nachteilsausgleichen einzusetzen.

Wir begrüßen diesen Antrag sehr und weisen auf die Projektergebnisse des Projektes Aufklären-Finden-Inkludieren hin, über die die Stiftung taubblind leben am 11. Mai 2015 in Düsseldorf ausführlich berichtet hat. Der Bericht kann heruntergeladen werden: Bericht AFI
(Zum Projektbericht in Word-Format)

Zum Antrag der CDU- und SPD-Fraktion in Sachsen

Taubblindenassistenzausbildung in Niedersachsen

Das deutsche Taubblindenwerk bietet erstmalig in Niedersachsen eine Qualifizierungsmaßnahme für Taubblindenassistenz an. Die Ausbildungsmaßnahme beginnt am 16. November 2015. Bewerbungen werden noch bis zum 20. August angenommen.

Qualifizierte Taubblindenassistenz ist eine notwendige Voraussetzung für gleichberechtigte Teilhabe taubblinder Menschen an der Gesellschaft wie sie von der UN-Behindertenrechtskonvention gefordert wird.

Immer noch stehen schätzungsweise knapp 10.000 taubblinden Menschen lediglich ca. 150 Taubblindenassistenten/innen gegenüber. In vielen Bundesländern gibt es keine Taubblindenassistenz. Gleichberechtigte Teilhabe ist für taubblinde Menschen in Deutschland noch nicht realisiert. Wir begrüßen die Einrichtung einer weiteren Ausbildungsstätte daher sehr.

Zur Pressemeldung des Deutschen Taubblindenwerks
Zu unserer Linksammlung mit allen Ausbildungsstätten

Die Stiftung taubblind leben startet

Sie startet mit dem Ziel, die Lebenssituation taubblinder Menschen zu verbessern. Die Stiftung taubblind leben ist eine anerkannte Treuhandstiftung und wird von der Stiftung Gemeinsam Handeln des Paritätischen Stifterverbundes in NRW betreut und kontrolliert. Für die tatkräftige Unterstützung und Hilfe im Rahmen der Stiftungsgründung bedanke ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Wilfried Theißen und Ute Fischer vom Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW.

Ich danke besonders den ersten Spendern für Ihre Spende, Ihr Vertrauen und Ihr Interesse. Der Start ist geschafft! Ein weiter Weg liegt noch vor uns, denn der Hilfsbedarf der taubblinden Menschen in unserem Land ist groß. Die Informationen auf dieser Homepage geben Ihnen ein Bild davon und eröffnen dem ein oder anderen eine bisher unbekannte Welt. Bitte schenken Sie taubblinden Menschen einen wenig Ihrer Zeit und helfen Sie zu helfen. Spenden Sie!

Irmgard Reichstein