Stellvertretende Vorsitzende, Vorstand Unterstützungsleistungen

Marion BöttcherBild von Marion Böttcher


Meine Ausbildung und Erfahrung:

  • 1. und 2. juristisches Staatsexamen mit Schwerpunkt Verwaltungs- und Sozialrecht
  • 10 Jahre im Vorstand der Bundesvereinigung Eltern blinder und sehbehinderter Kinder (BEBSK e.V.), davon 9 Jahre als 1. Vorsitzende
  • weiteres ehrenamtliches Engagement u.a. im Netzwerk Sehen Aachen/ Köln
  • seit 2015 als Juristen bei der Rechtsberatungsgesellschaft des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes der rbm gGmbH beschäftigt

Meine Motivation:

Nachdem mein jüngerer Sohn mit zwei Jahren erblindete, habe ich bemerkt, dass es gesetzlich viele behinderungsspezifische Regelungen gibt, aber diese den betroffenen Familien zu wenig bekannt sind. Deshalb habe ich mich ab 2005 im BEBSK für gleichbetroffene Familien eingesetzt. Mir war es sehr wichtig, Eltern besser zu informieren und über ihre Rechte aufzuklären, aber vor allem auch eine Plattform für den Austausch und die Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten.

Mit sieben Jahren stellte sich bei meinem Sohn eine zusätzliche Hörbehinderung ein, die inzwischen zur Taubblindheit geführt hat. Ich habe schnell feststellen müssen, dass viele Strukturen und Angebote, aber auch Hilfsmittel rein auditiv ausgerichtet sind. Für  Menschen mit doppelter Sinnesbehinderung sind sie daher ungeeignet. Immer wieder werden die speziellen Bedarfe taubblinder bzw. hörsehbehinderter Menschen nicht hinreichend verstanden oder schlichtweg übersehen.

Auch im Rahmen meiner beruflichen Beratungstätigkeit erlebe ich, dass taubblinde Menschen zu wenig über Assistenzmöglichkeiten und technische Hilfsmittel aufgeklärt sind. Meist leben sie in großer Abhängigkeit zur Familie leben und sind oftmals durch Unkenntnis der Umwelt in ihrer selbstbestimmten Lebensführung stark eingeschränkt.
Dabei ist eigentlich durch das Behindertengleichstellungsgesetz die gesetzliche Grundlage geschaffen worden, Barrieren abzubauen und die Selbständigkeit zu fördern.

Erste Schritte in die richtige Richtung sind zwar gemacht, aber weitere werden dringend benötigt.  
Deshalb möchte ich mich dafür einsetzen, bestehende Mißstände aufzudecken, ein Bewusstsein bei den Betroffenen, aber vor allem auch bei der Gesellschaft, zu wecken und an Lösungen zu arbeiten.
Ich freue mich, durch meine Mitarbeit bei der Stiftung taubblind leben dazu beitragen zu können, dass hörsehbehinderte und taubblinde Menschen - und nicht zuletzt auch mein Sohn - ein selbstbestimmtes und möglichst eigenständiges Leben führen können.