Wohnen

Wo wohnen und leben taubblinde Menschen?

In Deutschland gibt es leider nur sehr wenige Einrichtungen, die taubblinden Menschen ein geeignetes Umfeld bieten. Die meisten Menschen leben daher bei Ihren Familien, solange es geht in der Regel bei den Eltern, später dann bei Geschwistern. Einige haben Partnerschaften mit weniger oder nicht behinderten Menschen und können sich so von der Familie lösen. Nur sehr wenige leben alleine in Wohnungen.

Haus-radebergweb

Die wohl erste und größte Einrichtung für Taubblinde Menschen ist das Taubblindenwerk in Hannover. Neben Heimplätzen gibt es dort auch Wohnprojekte, in denen mehrere taubblinde Menschen in Wohngemeinschaften mit Betreuung zusammenleben.

Auf dem Bild links sehen Sie ein Wohnprojekt desTaubblindendienstes e.V., dass es taubblinden Menschen ermöglicht mit der notwendigen Unterstützung und dennoch eigenständig in eigenen Wohnungen zu leben. Dies ist eine wertvolle Bereicherung für das Angebot von ca. 240 Heimplätzen in ganz Deutschland, denen 4.000 bis 6.000 taubblinde Menschen gegenüberstehen. Es ist ein Haus mit 6 Wohnungen, das dem Storchennest in Radeberg angeschlossen ist. Die Förderung solcher Wohnprojekte in ganz Deutschland ist ein wesentliches Ziel dieser Stiftung. Es gibt viel zu wenig Wohnangebote für taubblinde Menschen und die Familien sind weitestgehend auf sich selbst gestellt. Zumeist ehrenamtliche Aktive in der Taubblindenarbeit stoßen immer wieder auf Menschen, die fast vollständig isoliert leben und keinerlei Zugang zu Information, Kommunikation, Hilfsmitteln, Selbsthilfegruppen oder Rehabilitationsmaßnahmen haben.

Als Stiftung setzen wir uns deshalb für den Ausbau möglichst inklusiver Wohnangebote an, bei denen die besonderen und spezifischen Unterstützungsbedarfe taubblinder Menschen berücksichtigt werden. Um Taubblinden eine Umgebung zu bieten, in der sie selbstbestimmt und aktiv leben können, sollte vieles bedacht werden. Mobilität und Kommunikation innerhalb der Wohnung muss für den taubblinden Bewohner erarbeitet und sichergestellt werden. Mitarbeiter müssen die spezifische Behinderung verstehen und taktile Kommunikationsformen erlernen. Für Arzt- oder Behördenbesuche sowie für  Aktivitäten außerhalb der Wohnumgebung muss qualifizierte Assistenz zur Verfügung stehen. Gemeinschaftsräume für Sport- und Beschäftigungsmöglichkeiten wie Spieleabende oder andere Aktivitäten werden ebenfalls gebraucht.